Die deutsche Bahn und das ägyptische Unternehmen Elsewedy Electric (EE) haben auf der UN-Klimakonferenz zusammen mit der ägyptischen Regierung den Vertrag für das erste Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz des Landes unterzeichnet. Der Vertrag mit einer Laufzeit von zunächst 15 Jahren hat einen Auftragswert von über einer Milliarde Euro. DB International Operations (DB IO), ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, wird somit das größte Bahnprojekt in der Geschichte Ägyptens übernehmen. Mit rund 2.000 Streckenkilometern ist es das sechstgrößte Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt. Ein Konsortium unter Führung von Siemens Mobility wird die Infrastruktur bauen und die Personenzüge sowie Güterlokomotiven liefern.

Niko Warbanoff, Vorstandsvorsitzender der DB E.C.O. Group, betonte, dass das neue Schienennetz die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens vorantreiben und einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten wird. Die Verlagerung auf die Schiene trägt zu einem nachhaltigen Ausbau der ägyptischen Verkehrsinfrastruktur bei und dämmt die Luftverschmutzung ein.

Die erste Linie des Verkehrsnetzes soll bereits 2025 die Metropolregionen Alexandria, Kairo und die neue Verwaltungshauptstadt verbinden. Zwei weitere Linien und 60 Bahnhöfe werden schließlich Abu Simbel, Luxor und den Hafen von Hurghada am Roten Meer mit Kairo und dem Schienennetz verbinden. Durch die Fertigstellung des neuen Netzes werden 90 % der ägyptischen Bevölkerung Zugang zum Schienenverkehr haben.

Auch das deutsche Schienennetz wird von dem Megaprojekt profitieren. Die gewonnene Technik und das Wissen sowie die Erkenntnisse aus der Technologiekooperation mit Siemens Mobility werden in heimische Projekte einfließen. Die erwirtschafteten Gewinne werden in Deutschland reinvestiert.