Mit einer Delegationsreise nach Damaskus hat die Ghorfa ein deutliches Zeichen für den Wiederaufbau des wirtschaftlichen Dialogs zwischen Deutschland und Syrien gesetzt. Über 30 Vertreter führender deutscher Unternehmen reisten in die Syrische Arabische Republik, um Chancen für künftige Kooperationen zu bewerten und neue Netzwerke zu knüpfen – ein Schritt, der nicht nur ökonomische, sondern auch politische Signalwirkung entfaltet. Angeführt wurde die Delegation von Präsident Olaf Hoffmann, und begleitet von Generalsekretär Abdulaziz Al-Mikhlafi. Ein besonderer Dank gilt an Botschafter Clemens Hach, dem Chargé d‘Affaires der Bundesrepublik Deutschland in Syrien, für seine aktive Teilnahme an den Gesprächen, Foren und Diskussionsrunden im Rahmen der Delegationsreise.

Der Höhepunkt der Reise war das Treffen mit Präsident Ahmed al-Sharaa. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Perspektiven einer syrisch-deutschen Partnerschaft im Bereich Investitionen, Handel und Wiederaufbau. Nach Jahren internationaler Isolation signalisiert dieses Gespräch die vorsichtige Öffnung eines Dialograums, der über reine Wirtschaftsthemen hinausreicht: Es geht um den langfristigen Wiederanschluss Syriens an internationale Märkte – und um die Rolle deutscher Unternehmen in diesem Prozess.

Ein Forum für Austausch und Perspektiven

Ein zentrales Ereignis der Delegationsreise war das Syrisch-Österreichisch-Deutsche Wirtschaftsforum, das unter der Schirmherrschaft von Dr. Nedal Al Shaar, Minister für Wirtschaft und Industrie, stattfand. Organisiert wurde das Forum von der Föderation der Syrischen Handelskammern in Kooperation mit der Ghorfa sowie der Austro-Arab Chamber of Commerce (AACC).

Das Forum versammelte hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung: Ministerien für Wirtschaft, Energie, Transport, Gesundheit, Kommunikation und Wohnungswesen, ebenso wie die Zentralbank Syriens, waren prominent vertreten. Mehr als 100 Entscheidungsträger aus öffentlichen und privaten Sektoren diskutierten Wege, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen, Handelsbeziehungen zu erleichtern und Investitionen in Schlüsselbranchen zu fördern. Die Themen reichten von industrieller Modernisierung über Energieeffizienz bis hin zu Finanzinfrastruktur und Digitalisierung – allesamt Bereiche, in denen deutsches Know-how als besonders wertvoll gilt.

Ein Schritt in Richtung Zukunft

Am Ende der Reise stand ein deutliches Signal: Der Wille, syrisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen schrittweise zu beleben, ist auf beiden Seiten vorhanden und wird mit der Aufhebung der Ceasar-Sanktionen immer deutlicher. Die Gespräche zeigten, dass wirtschaftliche Zusammenarbeit als Katalysator für Dialog und Vertrauen dienen kann – selbst in einer Region, die noch immer von den Nachwirkungen des Konflikts geprägt ist. Die Ghorfa bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Delegationsreise.