Das Königreich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind die ersten Länder des Golf-Kooperationsrates (GCC), die eine Mehrwertsteuer eingeführt haben. Abgesehen von wenigen Ausnahmen gilt damit seit dem 1. Januar eine 5-prozentige Steuer auf Produkte und Services in diesen Ländern. Neben vielen Alltagsprodukten, sind auch Finanzprodukte, Edelmetalle, Hotelzimmer und Autos betroffen.

Allein die VAE erwarten im ersten Jahr einen Erlös von umgerechnet 3,3 Mrd. US-Dollar. Während der ersten Kabinettssitzung des Jahres bestätigte die Regierung, dass 70 Prozent des Geldes an die lokalen Regierungen der einzelnen Emirate abfließen werde.

Die Regierung des bevölkerungsreicheren Saudi-Arabien erwartet derweil im ersten Jahr einen Erlös von 9,35 Mrd. US-Dollar. Die General Authority of Zakat and Tax erklärte, dass das Geld in erster Linie für Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte verwendet werden soll. Für Touristen soll in der kommenden Woche ein Mechanismus eingeführt werden, durch welchen sie die bezahlte Mehrwertsteuer zurückfordern können.

Die Einführung der Mehrwertsteuer ist Teil der langfristigen Strategie der GCC-Staaten zur Diversifizierung der Einnahmequellen und zur Schließung größerer Haushaltsdefizite aufgrund niedrigerer Ölpreise. Auch die übrigen GCC-Staaten planen die Einführung in den kommenden Monaten. Das Sultanat Oman sowie Kuwait hatten die Mehrwertsteuer zuletzt für Januar 2019 angekündigt.