Ende Dezember 2023 schloss das Exekutivdirektorium des IWF die ersten Überprüfungen im Rahmen der Erweiterten Kreditfazilität und der Erweiterten Fondsfazilität (ECF/EFF) für die Islamische Republik Mauretanien ab und genehmigte den Antrag auf Änderung der Leistungskriterien für die Nettoauslandsreserven und das Nettoinlandsvermögen. Die Genehmigung des Direktoriums ermöglicht die sofortige Bereitstellung für Mauretanien von 16,10 Mio. SZR (nach dem Sonderziehungsrecht, was etwa 21,52 Mio. US-Dollar entspricht). Das Exekutivdirektorium des IWF genehmigte außerdem eine 31-monatige Vereinbarung im Rahmen der Resilienz- und Nachhaltigkeitsfazilität (RSF) des IWF über einen Gesamtbetrag von 193,2 Mio. SZR (rund 258,21 Mio. US-Dollar).

Das Wirtschaftsreformprogramm Mauretaniens, das durch die ECF/EFF-Vereinbarungen des IWF unterstützt wird, zielt darauf ab, die makroökonomische Stabilität zu erhalten, den fiskal- und geldpolitischen Rahmen zu stärken, die Grundlagen für ein nachhaltiges, integratives Wachstum zu festigen und die Armut zu verringern. Das Programm umfasst wirtschaftspolitische Maßnahmen, wie die Verbesserung der mittelfristigen Haushaltsplanung, um die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu erhalten, die Verschuldung schrittweise abzubauen und die Sozialausgaben zu schützen. Ferner sollen die geld- und devisenpolitischen Rahmenbedingungen gestärkt und die Geld- und Devisenmärkte weiter entwickelt werden, um die Inflation besser unter Kontrolle zu bringen und sicherzustellen, dass die mauretanische Wirtschaft widerstandsfähiger gegen exogene Schocks ist. Schließlich umfasst das wirtschaftspolitische Programm Strukturreformen zur Stärkung der Regierungsführung, der Transparenz und des Privatsektors durch ein verbessertes Geschäftsklima und finanzielle Integration.

Die RSF-Vereinbarung wird dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen und den politischen Rahmen zu stärken, um die Synergien mit anderen öffentlichen Finanzierungen zu maximieren und die private Finanzierung zu fördern. Die Reformmaßnahmen konzentrieren sich auf die Einbeziehung von Klimaaspekten in das öffentliche Finanzmanagement (PFM) und das öffentliche Investitionsmanagement (PIM), auf den sozialen Schutz vor Klimaschocks, auf die Dekarbonisierung und die Stärkung des institutionellen Rahmens für das Wassermanagement.

Die vom IWF bisher finanziell unterstützten Reformen haben zur Verbesserung der ökonomischen Situation Mauretaniens beigetragen. Nach Angaben des IWF wird für 2023 jedoch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf 4,8% erwartet, verglichen mit 6,4% im Jahr 2022, was auf eine Normalisierung der Aktivitäten im Rohstoffsektor und die verzögerte Wirkung der strafferen Geldpolitik im Jahr 2022 zurückzuführen ist. Wichtig ist, dass die Inflation ihren Abwärtstrend fortsetzt und sich voraussichtlich auf 4,5% Ende 2023 gegenüber 11% Ende 2022 abschwächen wird, was auf niedrigere Lebensmittel- und Energiepreise, die Haushaltskonsolidierung und die verzögerte Wirkung der strafferen Geldpolitik im Jahr 2022 zurückzuführen ist. Das Leistungsbilanzdefizit wird voraussichtlich auf 12,1% des BIP sinken (gegenüber 16,6% Ende 2022), während sich die internationalen Reserven im Jahr 2023 bei rund 1,9 Mrd. US-Dollar stabilisieren dürften, was einer Einfuhrdeckung von 6,4 Monaten entspricht. Insgesamt schätzt der IWF ein, dass sich das Wirtschafts- und Finanzprogramm der Regierung Mauretaniens auf dem richtigen Weg befindet und seine Umsetzung zufriedenstellend ist.