SOUQ-Exklusivinterview mit S.E. Wacef Chiha, Botschafter der Tunesischen Republik
Die deutsch-tunesischen Wirtschaftsbeziehungen zeichnen sich durch einen besonderen Charakter aus, der über den traditionellen Handel mit Waren und Gütern hinausgeht und eine Form wirtschaftlicher Integration und nachhaltiger Investitionen darstellt, die sich in ausgewogenen und vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen widerspiegelt. In diesen Beziehungen konnte Tunesien einen Handelsüberschuss mit Deutschland erzielen, was in den Beziehungen Deutschlands zu seinen Handelspartnern, insbesondere in der arabischen Welt, ungewöhnlich ist. Darüber hinaus wächst die wirtschaftliche Zusammenarbeit in wichtigen Sektoren wie Industrie, erneuerbare Energien, Wissenstransfer und berufliche Ausbildung. Dies macht die deutsch-tunesischen Wirtschaftsbeziehungen zu einem herausragenden Modell, das als Beispiel für arabische Länder in ihrer Beziehung zu Deutschland dienen kann.
Um sich über die Besonderheiten des Modells der deutsch-tunesischen Wirtschaftsbeziehungen und die neuesten Entwicklungen zu informieren, führte die Zeitschrift SOUQ dieses Interview mit S.E. Wacef Chiha, Botschafter der Tunesischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland.
SOUQ: Tunesien gilt als eines der Länder mit Handelsüberschüssen gegenüber Deutschland. Woran liegt das? Und wie bewerten Sie derzeit das Niveau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tunesien und Deutschland?
Deutschland belegt den dritten Platz unter den Handelspartnern Tunesiens in Europa, und Tunesien gehört zu den größten Partnern Deutschlands in der arabischen Welt.
Der Handelsüberschuss, den Tunesien mit Deutschland erzielt – geschätzt für 2024 auf rund 1 Milliarde Euro – ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Am bedeutendsten ist wohl die Qualität der tunesischen Exportprodukte und ihre Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere die Industriegüter, die aufgrund des Partnerschaftsabkommens zwischen Tunesien und der Europäischen Union von 1995 von Vorteilen des freien Handels profitieren.
Darüber hinaus spielen die in Tunesien tätigen deutschen Unternehmen – über 310 Firmen – eine zentrale Rolle zugunsten Tunesiens im Handelsbilanzsaldo, da etwa 80 % dieser Unternehmen auf ein vollständiges Exportmodell setzen.
Die tunesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen zeichnen sich durch ihre Vielfalt und Fülle aus – sowohl im Handel als auch in den Bereichen Investitionen und Tourismus.
SOUQ: Welche Sektoren verzeichnen das größte Wachstum im bilateralen Handel?
Die Industrie gilt als das wichtigste Standbein des Handels zwischen Tunesien und Deutschland, insbesondere die Produktion von Autoteilen, Elektronik und Textilien, vor allem Berufsbekleidung. Tunesien ist weltweit führend unter den Lieferanten von Berufsbekleidung für die EU, einschließlich Deutschland, mit einem Marktanteil von 17,4 %.
Darüber hinaus haben auch andere Sektoren stetiges Wachstum erlebt, wie landwirtschaftliche und Lebensmittelprodukte, insbesondere Datteln und deren biologische Varianten. Deutschland ist weltweit führend beim Import tunesischer Bio-Datteln. Tunesien ist zudem der führende Lieferant aller Dattelsorten für den deutschen Markt mit einem Marktanteil von rund 50 %.
Die Entwicklung der Exporte landwirtschaftlicher Produkte ist auch auf die Anerkennung des Ursprungszertifikats für tunesische Bio-Produkte durch die EU zurückzuführen; Tunesien ist das einzige Land in der arabischen Welt und in Afrika mit diesem Privileg.
Auch die Exporte von Technologie-Dienstleistungen haben in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt.
Was die Importe Tunesiens aus Deutschland betrifft, so bestehen diese hauptsächlich aus Autos, Fahrzeugen, Ausrüstungen, Elektronik sowie verschiedenen chemischen Produkten und Medikamenten.
SOUQ: Was sind die Hauptherausforderungen für eine Steigerung des Handelsvolumens, und wie können sie angegangen werden?
Angesichts der vergleichsweise bescheidenen Präsenz tunesischen Olivenöls auf dem deutschen Markt im Vergleich zu anderen europäischen Märkten wie Spanien und Italien strebt Tunesien eine Erhöhung der Exporte dieses Produkts an. Tunesien verfügt über hohe Exportkapazitäten und gehört weltweit zu den drei größten Olivenöl-Exporteuren sowie zum Spitzenreiter in der arabischen Welt. Im Jahr 2024 wurden rund 200.000 Tonnen im Wert von 1,5 Mrd. Euro exportiert.
Im Rahmen der Partnerschaft mit der EU hat Tunesien eine Quote von rund 57.000 Tonnen, die ohne Zollabgaben in den europäischen Binnenmarkt gelangen dürfen. Tunesien möchte diese Quote erhöhen, da tunesisches Olivenöl von Experten weltweit als das qualitativ beste Öl gilt und zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten hat.
Weitere Herausforderungen sind die Diversifizierung der Exporte, die Überwindung nichttariflicher Handelshemmnisse bei bestimmten Produkten sowie die Erleichterung der Reise von tunesischen Wirtschaftsakteuren und Ausstellern nach Deutschland, die derzeit mit Visaproblemen konfrontiert sind.
SOUQ: Wie beschreiben Sie die Besonderheit des bestehenden wirtschaftlichen Partnerschaftsmodells zwischen Tunesien und Deutschland im Vergleich zu den Beziehungen Deutschlands zu anderen arabischen Ländern?
Die wirtschaftliche Partnerschaft zwischen Tunesien und Deutschland ist erfolgreich. Tunesien ist seit Jahrzehnten einer der größten Partner Deutschlands in der arabischen Welt, insbesondere im Industriesektor.
Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern belief sich 2024 auf rund 4,7 Mrd. Euro (2,8 Mrd. Exporte, 1,9 Mrd. Importe), womit Tunesien der führende Handelspartner Deutschlands in der arabischen Welt ist, ohne Energieprodukte zu berücksichtigen.
Diese besondere Beziehung spiegelt sich auch in den Investitionen wider. Tunesien ist ein attraktives Ziel für deutsche Unternehmen aufgrund der geografischen Nähe, der hochqualifizierten Arbeitskräfte, der entwickelten Infrastruktur, steuerlicher und nichtsteuerlicher Anreize sowie der Offenheit des tunesischen Marktes gegenüber verschiedenen Wirtschaftsräumen, einschließlich arabischer, afrikanischer und EU-Freihandelszonen für Industriegüter.
Die Partnerschaft konzentriert sich auch auf Sektoren mit hoher Wertschöpfung, moderne Technologien und nachhaltige Entwicklung, wie Industrie 4.0, erneuerbare Energien und die grüne Wirtschaft.
Die gemeinsame Erfahrung und das gegenseitige Vertrauen, das beide Seiten über mehr als fünfzig Jahre aufgebaut haben, zählen zu den wichtigsten Merkmalen dieser Partnerschaft.
SOUQ: Inwieweit betrachtet Tunesien Deutschland als strategischen Partner zur Erreichung seiner wirtschaftlichen und entwicklungsbezogenen Ziele?
Tunesien unterhält seit der Unabhängigkeit 1956 diplomatische Beziehungen zu Deutschland und betrachtet Deutschland als einen traditionellen strategischen Partner, mit dem die Zusammenarbeit gemäß den nationalen Prioritäten und den Erwartungen der Bevölkerung weiter gestärkt werden soll.
Tunesien legt großen Wert auf eine Partnerschaft mit Deutschland, die auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen basiert, und schätzt die Zusammenarbeit in Bereichen wie Wasserressourcenmanagement, Energiewende, Digitalisierung der Industrie und Ausbildungsprogrammen für Jugendliche.
Tunesien verfolgt eine Strategie, die auf der Vertiefung der Zusammenarbeit mit traditionellen Partnern wie Deutschland basiert, während gleichzeitig die strategische Diversifizierung der Partnerschaften gefördert wird, einschließlich der Öffnung gegenüber aufstrebenden und vielversprechenden Ländern. Das Land pflegt Beziehungen zu fast allen Ländern der Welt und bleibt dabei politisch unabhängig.
SOUQ: Deutschland ist weltweit führend im dualen Berufsbildungssystem. Wie profitiert Tunesien von diesem Modell bei der Entwicklung seines Berufsbildungssektors?
Tunesien arbeitet mit deutschen Partnern zusammen, um vom dualen Berufsbildungssystem zu profitieren, unter anderem durch bilaterale Kooperationsprogramme mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Ein Beispiel ist das Kooperationsprogramm mit dem tunesischen Ministerium für Beschäftigung und Berufsbildung, das darauf abzielt, Lehrpläne insbesondere in den Bereichen Textilien und Tourismus unter Einbindung privater Unternehmen weiterzuentwickeln.
Diese Programme haben die Einrichtung von Ausbildungszentren in Partnerschaft mit deutschen Unternehmen in mehreren Regionen Tunesiens ermöglicht, darunter Sfax, Sousse, Bizerte und Manouba.
Die deutsche Regierung plant jedoch, ihre Mittel für die internationale Zusammenarbeit zu reduzieren, was die finanzielle und technische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern beeinträchtigen könnte.
SOUQ: Was sind die wichtigsten aktuellen Kooperationsprogramme im Bereich der technischen Ausbildung und Berufsbildung zwischen beiden Ländern?
Neben den bereits erwähnten Projekten existiert das Programm „Inter-company training with the private sector in Tunisia II“, das darauf abzielt, die technischen Ausbildungslehrpläne in Branchen wie Textilien und Tourismus zu verbessern.
Tunesien beteiligt sich zudem an regionalen Kooperationsprogrammen wie „THAMM+“, das eine umfassende Strategie für die Migration von Fachkräften verfolgt. Dieses Programm könnte gute Ergebnisse erzielen, wenn es von den deutschen Behörden stärker unterstützt wird.
Die Qualität des tunesischen Berufsbildungssystems hat zahlreiche deutsche Unternehmen dazu veranlasst, viele tunesische Fachkräfte ohne zusätzliche Schulung einzustellen, beispielsweise in den Bereichen Transport, Tourismus, Medizin und Pflege.
SOUQ: Tunesien entwickelt den Sektor erneuerbarer Energien. Wie kann Deutschland Tunesien bei der Weiterentwicklung dieses Sektors unterstützen?
Tunesien ist eine der wichtigsten Länder der Region, die den globalen Trend zur Entwicklung erneuerbarer Energien verfolgt, um nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen und die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Tunesien verfügt über große Potenziale, insbesondere bei der Solarenergieproduktion.
Seit 2012 besteht zwischen Tunesien und Deutschland eine bilaterale Energiepartnerschaft, die durch ein Memorandum of Understanding zwischen dem tunesischen Ministerium für Industrie, Bergbau und Energie und dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie formalisiert wurde.
Seit Beginn dieser Partnerschaft wurden zahlreiche Modellprojekte umgesetzt, darunter die Unterstützung des Solarenergieplans zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 35 % bis 2030. Zudem trägt die EU zur Finanzierung des ELMED-Projekts bei, das die elektrische Verbindung zwischen Tunesien und Italien schaffen soll und bis 2029 fertiggestellt sein soll.
SOUQ: Deutschland zeigt großes Interesse an Projekten für grünen Wasserstoff in Nordafrika. Welche Rolle spielt Tunesien in diesen Projekten? Gibt es Verhandlungen oder Vereinbarungen mit Deutschland und der EU?
Tunesien verfolgt die Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien, einschließlich grünem Wasserstoff, genau. Das Land hat eine nationale Strategie zur Entwicklung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten verabschiedet, unter Aufsicht des Ministeriums für Industrie, Bergbau und Energie.
Deutschland ist ein wichtiger Partner in diesem Bereich. 2020 wurde ein Memorandum of Understanding zwischen dem tunesischen Ministerium und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterzeichnet, um die Umwandlung von sauberer Energie in Kraftstoff (Power-to-X) zu entwickeln.
Wichtige deutsche Partnerstrukturen sind GIZ, KfW und das Physikalisch-Technische Bundesamt (PTB).
Tunesien hat zudem Programme mit deutschen Bundesländern gestartet, darunter Bayern, wo 2023 das erste tunesisch-bayerische Zentrum für Technologie und Innovation im Bereich grüner Wasserstoff eröffnet wurde.
Im regionalen Rahmen unterzeichnete Tunesien im Januar 2025 eine gemeinsame Absichtserklärung zur Entwicklung des südlichen Wasserstoffkorridors „South2 Corridor“ mit Deutschland, Algerien, Italien und Österreich, um die Energiewende in der Region voranzutreiben.
SOUQ: Wie hoch sind die aktuellen Investitionen deutscher Unternehmen in Tunesien und in welchen Bereichen konzentrieren sie sich?
In Tunesien sind über 310 deutsche Unternehmen mit Direktinvestitionen von rund 800 Mio. Euro tätig. Diese Firmen schaffen etwa 92.000 Arbeitsplätze.
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen sind in der Industrie tätig, insbesondere in der Produktion von Autoteilen, Elektronik und Textilien. Der Rest ist im Dienstleistungsbereich aktiv, insbesondere in modernen Technologien.
Viele dieser Unternehmen erweitern ihre Aktivitäten kontinuierlich. Im Jahr 2024 wurden 84 Erweiterungsprojekte registriert.
Einige deutsche Unternehmen sind seit über 50 Jahren in Tunesien tätig und investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, z. B. Dräxlmaier, das 2024 sein 50-jähriges Bestehen feierte und den tunesischen Produktionsstandort als besten weltweit auszeichnete.
SOUQ: Welche Anreize bietet die tunesische Regierung, um weitere deutsche Investitionen anzuziehen?
Die tunesische Wirtschaft ist offen für private Initiative, sowohl für in- als auch ausländische Akteure. Grundprinzip ist die Freiheit von Investitionen und wirtschaftlicher Tätigkeit, mit Ausnahme weniger Sektoren, die zusätzliche administrative Verfahren erfordern.
Das tunesische Gesetz, insbesondere Gesetz Nr. 71 von 2016, bietet zahlreiche Anreize für Investitionen, unabhängig davon, ob es sich um deutsche, ausländische oder lokale Unternehmen handelt.
Nach nationalem Interesse: Projekte über 50 Mio. TND (ca. 15 Mio. €) oder die mindestens 500 Arbeitsplätze innerhalb der ersten drei Jahre schaffen. Anreize: Steuerabschläge bis zu 10 Jahre, Zuschüsse bis zu einem Drittel der Investition, Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge für 10 Jahre.
Prioritätensparten: Branchen mit hoher Beschäftigungs- und Wertschöpfungskapazität, z. B. Autoteile, Flugzeuge, Pharma, Textil, moderne Technologien, erneuerbare Energien. Anreize: Zuschuss von 15 % der Investitionssumme, vollständige Befreiung von Sozialbeiträgen für drei Jahre.
Regionale Entwicklung: Zuschüsse bis 30 % für Investitionen in Binnenregionen, Übernahme von Sozialbeiträgen für zehn Jahre.
Exportförderung: Spezielle Anreize für Unternehmen, die Vollexport betreiben („Offshore-System“), z. B. Aussetzung der Mehrwertsteuer auf notwendige Importe und lokale Käufe.
Die tunesische Botschaft in Berlin und die Außenstelle der Investitionsförderungsagentur in Köln stehen der Ghorfa und allen Wirtschaftsakteuren jederzeit für weitere Details zur Verfügung.
SOUQ: Der Tourismussektor ist wirtschaftlich wichtig für Tunesien. Wie kann man deutsche Touristen stärker anziehen, um diesen Sektor zu fördern und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen?
Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren in Tunesien, mit einem Beitrag von 10 % zum BIP im Jahr 2024 und über 400.000 Arbeitsplätzen (ca. 10 % der Erwerbsbevölkerung). Einnahmen aus ausländischen Touristen beliefen sich 2024 auf 7,5 Mrd. TND (>2,3 Mrd. €), ohne medizinischen Tourismus.
2024 besuchten 10,3 Mio. Touristen Tunesien; 2025 werden mehr als 11 Mio. erwartet, fast die Gesamtbevölkerung des Landes. Deutschland belegte 2024 den zweiten Platz unter europäischen Herkunftsländern mit rund 330.000 Besuchern (+7,5 % gegenüber 2023).
Tunesien ist für deutsche Touristen attraktiv aufgrund der Nähe zu Europa, des kulturellen Erbes (karthagisch, römisch, byzantinisch, islamisch-andalusisch, osmanisch) und neun UNESCO-Weltkulturerbestätten. Aktuell wird das Dorf Sidi Bou Said zur Aufnahme in die Liste vorgeschlagen.
Die Vielfalt des Tourismus – Strand, Wüste, Natur, Kultur, Sport, Gesundheit – und die hohe Wettbewerbsfähigkeit Tunesiens über das ganze Jahr sind wichtige Merkmale.
Wichtige Maßnahmen zur Steigerung deutscher Besucherzahlen sind u. a. die Erhöhung der Flugverbindungen zwischen beiden Ländern.
SOUQ: Wie bewerten Sie die Rolle der Ghorfa bei der Förderung der arabisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen im Allgemeinen und der tunesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen im Besonderen?
Die Ghorfa spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der arabisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen seit ihrer Gründung in den 1970er Jahren, u. a. durch das jährliche Arab-German Business-Forum in Berlin als Plattform für arabische und deutsche Wirtschaftsakteure, sektorale Foren (z.B. Gesundheit oder Energie) und Delegationsreisen zwischen Deutschland und der arabischen Welt.
Die Publikationen der Ghorfa, wie der monatliche Newsletter und die Zeitschrift „Souq“, sind wichtige Referenzen für Unternehmer, arabische Botschaften und deutsche Handelskammern auf Bundes- und Landesebene.
Seit meinem Dienst in der Botschaft – als Missionsleiter seit 2023 oder als Wirtschaftsreferent 2009–2014 – habe ich stets die volle Unterstützung der Ghorfa erfahren. Mein Dank gilt insbesondere Herrn Olaf Hoffmann, Präsident der Ghorfa, und Herrn Abdulaziz Al-Mikhlafi, Generalsekretär, für ihre kontinuierliche Arbeit. Ich bin zuversichtlich, dass die bestehende Zusammenarbeit weiterhin im gemeinsamen Interesse Tunesiens, Deutschlands und der arabischen Welt fortgeführt wird.